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Die Scholle

Ordnung: Plattfische

Familie: Schollen

Merkmale und Aussehen

Die Scholle ist ein Fisch, der überwiegend in salzreichen kühlen Gewässern lebt.

Besonders gut erkennt man sie an ihrer flachen Körperform. Mit dieser hat sich die Scholle optimal an die Lebensweise auf dem Grund eines Gewässers angepasst. Aber auch andere Fische – wie zum Beispiel die Flunder oder die Seezunge – haben einen ähnlich flachen Körper. Deshalb werden sie alle auch als Plattfische bezeichnet.

Ausgewachsene Schollen sind asymmetrisch gebaut. Beide Augen liegen auf derselben Körperseite. Mit dem einen Auge kann die Scholle noch vorn und mit dem anderen zeitgleich nach hinten sehen. So hat sie ihre Umgebung immer gut im Blick.

Schollen können ihre Feinde nicht nur gut sehen. Sie können sich auch hervorragend vor ihnen verstecken. Die Oberseite des Fischkörpers – die Seite mit den Augen – kann sich verfärben. Sie passt sich der Farbe des Untergrundes an und ist damit eine perfekte Tarnung. Der Farbton kann zwischen verschiedenen Brauntönen mit hell- bis dunkelroten Flecken wechseln. Die Flecken gaben der Scholle auch ihren zweiten Namen: „Goldbutt“. Die untere Seite der Scholle ist weißlich mit ein paar dunklen Flecken.

Die Scholle kann aber nicht nur ihre Farbe ändern, sondern sich auch in den Sand auf dem Grund eingraben. Dann schauen nur noch die Augen heraus und man kann die Scholle kaum noch erkennen.

Die ausgewachsene Scholle hat eine Köperlänge von 25 bis 40 Zentimeter. Sie kann aber auch fast bis zu einem Meter lang werden und ein Gewicht von sieben Kilogramm erreichen.

Vermehrung

Im Frühjahr legen die weiblichen Schollen bis zu 50 000 Eier in der südlichen Nordsee ab. Diese schweben frei im Wasser und werden ins Wattenmeer geschwemmt. Deshalb nennt man das Wattenmeer auch die „Kinderstube“ der Schollen. Nach etwa drei bis vier Wochen schlüpfen dort sechs Millimeter lange Larven. Man kann sie kaum mit den Augen erkennen.

Die Larven haben eine normale Fischform und können aufrecht schwimmen. Nach etwa zwei Monaten beginnt die Umwandlung zum Plattfisch. Dabei wandert das linke Auge über die obere Körperhälfte nach rechts und die jungen Fische beginnen, mit der linken Seite nach unten zu schwimmen.

Nach zwei bis drei Jahren wandern die jungen Schollen in die offene Nordsee. Männliche Schollen erreichen ihre Geschlechtsreife nach drei bis vier Jahren, weibliche Schollen erst nach sechs bis neun Jahren. Dies hat zur Folge, dass viele Schollen schon vor ihrer Geschlechtsreife gefangen werden und sie sich dann nicht mehr paaren können. Deshalb gibt es immer weniger von ihnen. Dabei ist die Scholle ein beliebter Speisefisch. Als besondere Spezialität gilt die im Frühjahr gefangene Scholle, die „Maischolle“. Sie ist sehr zart und schmackhaft.

Lebensraum

Solange es nicht zu warm wird, halten sich die Jungfische im flachen Wasser auf. Hier finden sie genug zu fressen und sind selbst vor Fressfeinden geschützt. Erst im Sommer schwimmen sie in die tieferen Priele. Priele sind die kleinen Vertiefungen im Boden des Nordseewatts. Sie sorgen für den Ab- und Zulauf des Wassers bei Ebbe und Flut.

Ernährung

Zur Hochwasserzeit kommen die jungen Schollen zum Fressen zurück. Sie ernähren sich von Würmern und Krebsen. Ausgewachsene Schollen fressen auch Garnelen, Krabben, Larven von Aalen und Kleinstdorsche.

 

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