Tiere

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Der Dachs

Klasse: Säugetiere

Ordnung: Raubtiere

Familie: Marder

Der Dachs war das Wildtier des Jahres 2010.

Merkmale und Aussehen

Der in Deutschland lebende Dachs ist der Europäische Dachs. Man erkennt ihn vor allem an der typischen Färbung. Sein weißer Kopf besitzt zwei breite schwarze Streifen über den Augen, die von der Nase bis zu den Ohren reichen. Die Ohren sind sehr klein und haben einen weißen Rand. Das dicke Fell glänzt graubraun.

Der Dachs ist eher kräftig gebaut. Wie beim Fuchs wird sein Körper bis zu 90 Zentimeter lang, doch mit einem Gewicht von bis zu 20 Kilogramm wiegt er soviel wie drei Füchse zusammen. Sein Kopf ist schlank und hat eine rüsselartige Schnauze. Der Körper sieht etwas gedrungen und kompakt aus. Trotzdem kann der Dachs relativ schnell laufen und sogar schwimmen. An den kurzen stämmigen Beinen hat er sehr kräftige Krallen, die sich hervorragend zum Graben eignen.

Ernährung

Und der Dachs gräbt sehr gern. Auf der Suche nach Nahrung durchwühlt er den Boden. Dabei ist sein guter Geruchssinn hilfreich. Der Dachs ist ein Allesfresser – seine Lieblingsspeise sind Regenwürmer. Er frisst aber auch Insekten, Käfer und Wühlmäuse oder Getreide, Obst und Feldfrüchte. Seine natürlichen Feinde sind Wolf, Luchs und Braunbär.

Lebensraum und Verhalten

Der Dachs ist sehr gesellig und lebt in Familienverbänden mit bis zu zwölf Tieren in einem Bau. Es kommt sogar vor, dass der Dachs auch gemeinsam mit Füchsen einen Bau bewohnt. Damit alle Tiere darin Platz finden, kann der Bau einen Durchmesser von bis zu 30 Metern haben. Etwa fünf Meter unter der Erde liegt der sogenannte Wohnkessel. Er ist mit Gras, Laub, Moos und Farn ausgepolstert. Von dort führen zahlreiche Gänge an die Oberfläche. Sie dienen als Ein- und Ausgänge und sorgen für frische Luft im Bau.

Man sieht den Dachs nur selten im Freien, da er sehr scheu und fast nur in der Nacht aktiv ist. Im Winter, wenn es kalt und ungemütlich wird, bleibt er oft wochenlang in seinem Bau. Je nach klimatischen Verhältnissen hält er Winterruhe. Ist es sehr kalt, kann sie bis zu mehreren Monaten dauern. Er verlässt dann den Bau nur um zu fressen, Wasser zu trinken und Kot auszuscheiden. Ansonsten zehrt er von seiner dicken Fettschicht.

Fortpflanzung

Dachse paaren sich im Sommer. Nach sieben bis acht Monaten Tragzeit kommen dann im Frühjahr die Jungen zur Welt. Meistens sind es zwei, es können aber auch bis zu sechs Junge werden. Bei der Geburt sind die kleinen Dachse noch blind und haben ein weißes Fell. Erst nach einigen Wochen trauen sie sich das erste Mal aus dem Bau. Die Dachsmännchen werden dann bis zum Ende des Winters den Bau verlassen. Die weiblichen Nachkommen bleiben meistens im elterlichen Bau und gründen eigene Familien. Dachse können 15 bis 18 Jahre alt werden.

Der Dachs lebt nicht nur in den Wäldern, sondern auch in unseren Geschichten. Unter der Bezeichnung „Grimbart“ ist er ein beliebtes Märchen- und Fabeltier. (Grimbart steht für bedächtig und ruhig.)

(Fabeln sind Geschichten, in denen Tiere wie Menschen handeln z.B. Füchsin = listig und schlau, Esel = störrisch und faul, Dachs = bedächtig und ruhig.)

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