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© WWF

Erdmännchen sind auf zack!

Die Wächter der Savanne

Vermutlich haben die Erdmännchen in unseren Zoos die meisten Paten. denn die kleinen wuseligen Savannenbewohner sind einfach riesig beliebt. Vor allem, wenn sie so süß Männchen machen ...

Doch wie so oft in solchen Fällen: In Wirklichkeit sind Erdmännchen gar nicht so süß, sondern können ganz schön giftig sein. Tierpfleger Niki im Vogelpark Schotten berichtet: "Haben unsere Besucher Hunde dabei, versuchen die Erdmännchen, nach ihnen zu grabschen und ganz besonders, sie am Schwanz zu ziehen!"

Erdmännchen heißen vermutlich so, weil sie Männchen machen - also oft auf zwei Beinen stehen. Das tun sie aber nicht aus Spaß, sondern weil sie so aufrecht besser ihre Umgebung beobachten können. Das ist in der flachen afrikanischen Savanne, wo sie leben, sehr wichtig, um zu sehen, ob sich Raubtiere nähern.

In freier Wildbahn leben Erdmännchen gern in großen Familien mit bis zu 40 Tieren zusammen (in Zoos sind es weniger). Das Kommando hat immer ein Weibchen: Es bestimmt, wo die Familie lebt. Und auch nur diese Chefin bekommt Kinder, kein anderes Weibchen. Die dürfen ihr bei der Aufzucht helfen. Die Chefin regiert ziemlich streng: Wer nicht gehorcht, wird schon mal gezwickt oder gebissen.

Erdmännchen können sehr gut weit verzweigte Bauten in die Erde graben. Tun sie aber nicht immer: Lieber sparen sie sich Arbeit und nehmen Erdhörnchen deren Bauwerke ab, die sie dann nur noch zu erweitern brauchen. Darin verbringen sie die Nacht und schützen sich vor der Mittagshitze.

Später am Tag, wenn es nicht mehr so heiß ist, legen sie sich auch gern zum Sonnenbaden hin! Und zwar ausgiebig. Im Zoo tut´s im Herbst auch eine Wärmelampe.

Erdmännchen gehören zur Familie der Mangusten und sind nicht mit den Präriehunden in Nordamerika verwandt. Ihr Markenzeichen sind die schwarzen Ränder um die Augen und dunkle Querbänder über dem graubraunen Rücken.

Sie werden bis 35 Zentimeter groß, der Schwanz zusätzlich bis zu 25 Zentimeter. Erdmännchen jagen tagsüber und fressen vor allem Käfer, Larven, Skorpione (!), Geckos und andere Reptilien, Frösche und Vogeleier. Erdmännchen können bis zu ein Kilogramm wiegen. In manchen Zoos werden sie so gut gefüttert, dass einige Tiere etwas fett sind.

Erdmännchen teilen sich die Arbeit: Die einen suchen nach Nahrung, andere bauen an den Gängen, und wiederum andere halten Wache. Nähert sich ein Feind, zum Beispiel eine Schlange, ein Adler oder ein Schakal, tröten die Wachen ein besonderes „Bellen“, das alle Artgenossen sofort in den schützenden Bau ruft. Erdmännchen können gemeinsam sogar große Feinde wie Kobras verjagen.

Erdmännchen helfen sich auch bei der Aufzucht der Kinder: Deshalb können Erdmännchen jedes Jahr bis zu dreimal Junge bekommen. Nach etwa 80 Tagen Tragezeit kommen in der unterirdischen Schlafhöhle zwei bis vier Babys zur Welt – bis zu 29 Zentimeter lang und 900 Gramm schwer. Sie sind zunächst nackt und blind, erst nach 14 Tagen öffnen sie zum ersten Mal die Augen. Rund 80 Tage lang werden sie von der Mutter gesäugt. Danach füttert die Mutter vorgekaute Nahrung hinzu. Nach drei Monaten sind sie selbstständig, bleiben aber in der Familiengruppe. Erdmännchen können bis zu sechs Jahre alt werden.

Die erwachsenen Tiere bringen den Jungen schrittweise das Jagen bei. Einem gefährlichen Skorpion zum Beispiel reißen die Alttiere erst mal den Giftstachel aus, bevor sie ihn lebend den Jungtieren vorlegen. Erst wenn die Jungen erfahrener und geschickter sind, legen ihnen die Erwachsenen komplette Skorpione vor.

Erdmännchen leben im südlichen Afrika vor allem in der Savanne, wo viel Gras wächst und es wenig Bäume gibt, oder sogar in der Wüste.

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