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Kaninchen oder Hase?

Mit ihren langen Vorderzähnen knabbern Hasen und Kaninchen hauptsächlich Gräser und Kräuter oder knuspern an Rinde und Zweigen. Trotzdem – Überraschung! – sind sie keine Nagetiere. Vielmehr gehören sie zur Säugetierfamilie der Hasenartigen.

Insgesamt gibt es weltweit 58 Arten von Hasenartigen, darunter Hasen und Kaninchen. Sie alle sehen sich ziemlich ähnlich und haben auch viel gemeinsam: Beide haben lange Ohren, die Vorderbeine sind kürzer als die Hinterbeine und ihre Zähne, die Vorderzähne wachsen ein ganzes Hasen- oder Kaninchenleben lang nach. Sehr praktisch, wenn man fast ununterbrochen knabbert!

Hasen und Kaninchen haben beide einen kurzen Schwanz, die Hinterbeine sind länger und kräftiger als die Vorderbeine. An den Fußsohlen sitzen starre Borsten, die beim Hüpfen und Hoppeln wie Stoßdämpfer wirken. Die Ohren sind wesentlich länger als breit und können unabhängig voneinander bewegt werden.

 

Ähnlich und doch verschieden

Es gibt aber auch große Unterschiede zwischen Kaninchen und Hasen: Kaninchen graben sich in freier Natur einen Bau unter der Erde, wo sie auch ihre Jungen zur Welt bringen.Im Bild oben siehst du kaninchen vor ihrem Bau sitzen.

Hasen dagegen leben immer im freien Feld. Sie verstecken sich unter Büschen oder ducken sich in Bodensenken. Hasen haben auch kräftigere Hinterbeine als Kaninchen, denn sie müssen – wenn sie bedroht werden – öfter mal schnell und weit flüchten, weil sie sich nicht rasch in einem unterirdischen Bau verstecken können. Dafür können sie jeden Sprinter schlagen: Feldhasen zum Beispiel rennen bis zu 70 Stundenkilometer schnell. Und besser als jeder Hürdenläufer: Sie können im Lauf bis zu zwei Meter hoch springen und dabei ihre berühmten Haken schlagen.

Für das Leben im freien Feld haben die Hasen außerdem längere Ohren als Kaninchen, mit denen sie anschleichende Feinde besonders gut hören können. Der Antilopenhase in Mexiko hat die längsten Ohren mit 17 Zentimetern!

Noch ein Unterschied: Hasen sind meist Einzelgänger, während Kaninchen fast immer in Gemeinschaften von bis zu 30 Tieren leben.

 

Unterschiedliche Babys

Die Kaninchenjungen sind nackt, blind und zahnlos, wenn sie behütet im Bau unter der Erde geboren werden – und sie bleiben Nesthocker, bis sie nach etwa fünf Wochen groß genug sind, um sich alleine zu ernähren.

Hasenjunge, die in einer Bodenkuhle unter freiem Himmel zur Welt kommen, tragen dagegen von Anfang an ein Fell, haben offene Augen und kleine Zähnchen und verlassen rasch das Nest. Sie werden zwar anfangs noch von der Mutter betreut, finden sich aber schnell in ihrer Umwelt alleine zurecht.

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