Tier des Monats: Krokodile

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Krokodile
...sind keine Monster

Krokodile leben seit etwa 230 Millionen Jahren auf der Erde, also seit den Zeiten der Dinosaurier. Bis heute haben sie sich kaum verändert. Das bedeutet: Sie sind ein sehr erfolgreiches „Tiermodell“.

Vielleicht, weil sie einen dichten Schutzanzug tragen. Der besteht aus festem Horn und verknöcherten Platten darunter. Wegen dieser dicken und harten Haut werden Krokodile auch Panzerechsen genannt.

Mit dieser Ritterrüstung allein hätten die so urzeitlich aussehenden Krokodile aber vermutlich nicht bis heute überlebt. Sie haben noch bessere Überlebenstricks in ihrem Körper „eingebaut“. Zum Beispiel einen seitlich platten Schwanz, mit dem sie trotz ihres recht schweren, bis zu neun Meter langen Körpers prima durchs Wasser schwimmen und steuern können. Oder eine Gaumenklappe hinten im Rachen, mit der sie auch unter Wasser das Maul offen lassen können, ohne zu ertrinken. Denn sie verschließt den Nasengang.

Das Beste jedoch: Krokodile können mit fast ihrem ganzen Körper im Wasser verschwinden – nur die Augen, Nase und Ohren ragen heraus. So überwachen sie ihre Umgebung über Wasser, ohne selbst bemerkt zu werden. Zugleich kriegen sie alles mit, was unter Wasser abgeht: Mit superfeinen Fühlern an ihren Kiefern spüren sie selbst geringste Bewegungen, die irgendwo in der Nähe ein mögliches Beutetier ausgelöst hat.

Krokodile können sich auch geräuschlos dem Ufer nähern, dann plötzlich aus dem Wasser springen und Tiere, die am Ufer stehen, mit ihren spitzen Zähnen packen. Denn Krokodile sehen zwar plump aus, sind aber sehr geschickt – und schnell. Sie können sogar an Land – Überraschung – richtig rennen: bis zu 60 Kilometer pro Stunde, wenn auch nur auf kurzen Strecken. Erwischt ein Krokodil ein Beutetier, hat dieses keine Chance. Seine Kiefermuskeln und 60 bis 70 rasiermesserscharfe Zähne halten das Opfer fest. Krokodile ziehen ihre Beute unter Wasser, damit sie ertrinkt. Dann können sie sie leichter fressen. Fällt dabei mal ein Zahn aus, wächst rasch ein neuer nach.

Krokodile messen je nach Art zwischen 1,20 und 9 Meter. Zu den größten Arten zählt das Leistenkrokodil. Krokodile können bis zu 100 Jahren alt werden – und solange auch noch weiter wachsen.

Krokos mögen´s warm und feucht

Krokodile sind wie alle Reptilien wechselwarme Tiere. Ihre Körpertemperatur hängt also, anders als bei uns Menschen, von der Umgebungstemperatur ab. Darum brauchen sie ein warmes Klima. Man findet sie daher vor allem in den tropischen Regionen der Erde. Dort leben heute 23 Krokodilarten, die von Wissenschaftlern in drei Familien eingeteilt werden: 

Echte Krokodile (14 Arten) haben lange, dreieckige Köpfe und bei geschlossenem Maul sind fast alle Zähne zu sehen. Das sieht aus, als würden sie grinsen. Sie leben in Asien, Afrika und Australien.

Alligatoren (8 Arten, dazu gehören auch die Kaimane) haben eine breite Schnauze. Bei geschlossenem Maul sind die oberen Zähne verdeckt. Sie kommen in Nord-, Mittel- und Südamerika vor.

Gaviale (1 Art, Bild unten) haben lange, dünne Köpfe und bei geschlossenem Maul sind alle Zähne sichtbar. Der Gangesgavial lebt in Nordindien.

Krokodilstränen: Schluchz, wimmer, heul!

Wem Krokodilstränen über die Backe laufen, tut nur so traurig, heißt es. Aber was hat das Krokodil damit zu tun?

„Krokodilstränen weinen“ geht auf einen französischen Mönch im 13. Jahrhundert zurück. Er behauptete, Krokodile würden weinen, wenn sie einen Menschen fressen. Später sagte man, ein Krokodil wäre so listig, dass es weinen würde, um Menschen anzulocken.

Das ist falsch, der Mönch hatte Recht. Allerdings weinen Krokodile nicht aus Mitleid, sondern weil sie nicht anders können. Die „Krokodilstränen“ entstehen, weil dicht hinter dem Augenlid eine Drüse liegt, die eine Flüssigkeit absondert. Und weil diese Tränendrüse beim Verschlingen großer Fleischstücke gedrückt wird, „weint“ das Krokodil.